Überraschende Einblicke in einen wichtigen Teil der Daseinsvorsorge
„Wir freuen sich über das Interesse der Politik an unserer Arbeit und den Besuch der CDA“, erklärte Ralf Rademacher, Geschäftsführer des Rettungsdienstes Kreis Heinsberg gGmbH. Denn der Vorstand der CDA (Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft) im Kreis Heinsberg hatte seine Einladung in die Rettungswache in Geilenkirchen angenommen und wurde dabei vom Landtagsabgeordneten des Nordkreises, Thomas Schnelle, begleitet.
Gastgeber Rademacher stellte zunächst einmal die Entwicklung des Rettungsdienstes im Kreis Heinsberg vor. Nachdem viele Jahre das DRK diese Aufgaben wahrgenommen hatte, kann es im Jahr 2006 zu einer Ausschreibung, die von den Johannitern und dem Malteser Hilfsdienst gewonnen wurde. Danach kam man beim Kreis Heinsberg zu der Überzeugung, diese Aufgaben selbst durch eine eigene Organisation zu übernehmen. Folgerichtig wurde ab 2011 die neue Rettungsdienst Kreis Heinsberg gGmbH beauftragt. Man arbeitete eng mit der Kreisverwaltung zusammen. Aktuell sind ca. 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.
Ein Großteil des Betriebsrates nahm an der Zusammenkunft teil. Aus deren Reihen wurden die Probleme klar und deutlich dargestellt. Überraschend war, dass in erster Linie nicht die öfters in den Medien kommunizierten Angriffe auf das Personal thematisiert wurden. Es gab und gibt solche Vorfälle, allerdings waren diese Vorgänge nicht so prägend wie angenommen. Vielmehr ist eine andere Problematik belastender. Sehr viele Einsätze sind unnötig und könnten auf andere Weise besser und kostengünstiger geregelt werden: Im letzten Jahr waren 7.000 von 30.000 Einsätzen nicht notwendig.
Politische Ansätze zur Behebung dieses Problems dürfen aus Sicht der CDA nicht zu lange auf sich warten lassen. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, gleich auf welcher Ebene, so der CDA-Kreisvorsitzende Heino Hamel.
Hier besteht dringender Handlungsbedarf.
Um den Beruf attraktiver zu machen und die angespannte Personalsituation zu verbessern, wäre eine bessere Schichtregelung nötig, so der Betriebsrat unisono. Die beim Personal beliebten 24-Stunden-Dienste sollten beibehalten werden. Insbesondere die Erholungsphasen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen würden dadurch verlängert. Landtagsabgeordneter Thomas Schnelle sowie der CDA-Vorsitzende versprachen, sich des Themas in ihren Gremien anzunehmen.
Bei der Frage der Attraktivität des Berufs ist es - so die Betriebsräte - auch entscheidend, dass der Renteneintritt für die Rettungssanitäter im Rettungsdienst denjenigen bei den Berufsfeuerwehren angeglichen wird. Können die Feuerwehrleute berechtigt mit 60 bzw. 63 in Rente gehen, müssen die Rettungsdienstler bis 65 bzw. 67 Jahre arbeiten. Auch hier besteht Diskussionsbedarf.
Nach mehr als zwei Stunden eines intensiven Austauschs verabschiedete sich die CDA mit der Gewissheit, die schwierige Aufgabe für alle Bürger und Bürgerinnen im Kreisgebiet in sehr guten Händen zu haben. Jetzt gilt es, die Probleme anzugehen, um für die Zukunft noch besser aufgestellt zu sein.
Jetzt gilt es, die Probleme anzugehen, um für die Zukunft noch besser aufgestellt zu sein.