Polenz und der Nahe Osten
"Dies ist meine Veranstaltung mit dem längstem Vorlauf", begann Ruprecht Polenz seinen Vortrag in Anspielung auf die Einleitung des CDU-Kreisschatzmeisters Christoph Kaminski.
Die Idee, die Nahost-Konflikte zu beleuchten, entstand im Dezember 2017. Die Terminfindung wurde durch Corona unterbrochen und nach dem Überfall der Hamas auf Israel wieder aufgenommen, so Kaminski. Gespannt verfolgten die Zuhörer in Gangelt dem Vortrag von Polenz, der historische Entwicklungen mit aktuellen Ereignissen kombinierte. Eine klare Absage erteilte er der Auffassung, dass der Terrorangriff der Hamas durch vorhergehende Vorgänge erklärt werden kann: "Terror kann nicht kontextualisiert werden!" Und dass der Überfall ein Akt des Terrors war mit einem menschenverachtenden Kalkül der Hamas, daran gebe es keine Zweifel. Polenz ist besorgt darüber, dass sämtliche Konflikte auf eine religiöse Ebene gehoben würden und er stellte klar, dass auch er keine Antwort darauf habe, wie der Nahe Osten befriedet werden könne.
Mit Ruprecht Polenz konnte der Kreisverband wieder einen hochkarätigen Gesprächspartner für die Veranstaltungsreihe "Politisches Frühstück" gewinnen. Denn Ruprecht Polenz - 19 Jahre lang Bundestagsabgeordneter für Münster, acht Jahre lang Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses, ehemaliger Generalsekretär der Bundespartei und kenntnisreicher wie meinungsstarker Kommentator des politischen Zeitgeschehens - ist auch nach seinem Ausscheiden aus dem Bundestag ein politisches Schwergewicht. Er ist CDU-Vordenker und versierter Außenpolitiker. So ist er seit 2015 Sonderbeauftragter der Bundesregierung im Dialog um den Völkermord an den Herero und Nama mit Namibia.