Verkehrsministerin Brandes in Lindern:

Kommunen, Kreis und Politik ziehen an einem Strang - Straßenausbauprojekte müssen beschleunigt werden

Umgehungsstraßen für die angrenzenden Ortschaften sind derzeit das zentrale Thema, wenn es um die Entwicklung der Industriefläche FUTURE SITE InWEST geht. Reichen die geplanten Infrastrukturmaßnahmen aus?

Verkehrsministerin Ina Brandes in LindernVerkehrsministerin Ina Brandes in Lindern

Umgehungsstraßen für die angrenzenden Ortschaften sind derzeit das zentrale Thema, wenn es um die Entwicklung der ca. 240 Hektar großen Industriefläche FUTURE SITE InWEST (FSI) zwischen Lindern, Randerath und Brachelen geht, die im Landesentwicklungsplan des Landes NRW für landesbedeutsame und besonders zukunftsorientierte gewerblich-industrielle Großvorhaben vorgesehen ist. Derzeit werden verschiedene Gutachten eingeholt, Konzepte und Pläne mit dem Ziel erstellt, ein innovatives und nachhaltiges Industrieareal für die klimaneutrale Industrie der Zukunft zu entwickeln, zu erschließen und zu vermarkten.

Eine besondere Herausforderung besteht dabei darin, ein sowohl für Unternehmen als auch für Anwohner attraktives und verträgliches Verkehrskonzept zu entwickeln und die Ortsdurchfahrten der angrenzenden Dörfer nicht zusätzlich zu belasten. Vor diesem Hintergrund wird gerade ein Verkehrsgutachten erstellt, um zu analysieren und bewerten zu können, inwiefern das Verkehrsnetz den zu erwartenden Verkehr aufnehmen kann und welchen Beitrag die geplanten Verkehrsprojekte zur Verbesserung der Verkehrssituation leisten werden.

NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes besuchte aus diesem Grund die Stadt Geilenkirchen, um sich ein Bild von der Situation vor Ort zu machen und im persönlichen Gespräch mit den Verantwortlichen in der Region über weitere Verbesserungen der Verkehrsinfrastruktur zu sprechen.

Ina Brandes, Verkehrsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen: „Im Rheinischen Revier haben wir jetzt die einmalige Chance, mit neuer Mobilität den Strukturwandel in der Region zu beschleunigen. Dazu gehören moderne Radwege und Schienennetze, aber eben auch gut ausgebaute Straßen mit Anbindungen an das Bundesfernstraßennetz: Auf diese Weise kann sich das bedeutsame Strukturwandelprojekt FUTURE SITE InWEST richtig entwickeln. Zugleich muss garantiert sein, dass Anwohner in den Gemeinden von Durchgangsverkehren entlastet werden – Lärm raus, gute Luft rein. Das Land Nordrhein-Westfalen setzt sich daher ein, den Strukturwandel im Rheinischen Revier und im Kreis Heinsberg mit einer ausgewogenen Balance voranzutreiben, die für wirtschaftliches Wachstum und für eine höhere Lebensqualität sorgt. Ich bedanke mich herzlich für das konstruktive Gespräch mit den Verantwortlichen in der Region. Es freut mich, dass alle an einem Strang und in dieselbe Richtung ziehen.“

Die Kommunen Geilenkirchen, Heinsberg und Hückelhoven sowie der Kreis Heinsberg und seine politischen Vertreter zeigten gegenüber Brandes Einigkeit: Sie stehen geschlossen hinter dem Projekt und sind sich einig, dass die FSI zur Stärkung der Innovationskraft und Wertschöpfung sowie zur Schaffung neuer Arbeitsplätze beitragen, auf diese Weise einen wichtigen Beitrag zum Strukturwandel im Rheinischen Braunkohlerevier leisten und eine enorme Strahlkraft für die Region entwickeln kann. Daher werden nun alle Kräfte gebündelt und die verschiedenen Verkehrsprojekte zur Entlastung der Ortschaften Randerath, Lindern, Brachelen, Hilfarth und Hückelhoven gemeinsam vorangetrieben. Aus diesem Grund fordern die beteiligten Kommunen und der Kreis, die politischen Mandatsträger und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Heinsberg die Verkehrsministerien des Landes und Bundes, Straßen.NRW und die Autobahn GmbH auf, die Ortsumgehungen Lindern, Randerath und Hückelhoven nicht mehr als reine Ortsumgehung einzustufen, sondern diese Verkehrsprojekte prioritär zu behandeln und die Entwicklungszeiträume dadurch zu verkürzen.

Stephan Pusch, Landrat Kreis Heinsberg: „Die Verkehrsanbindung ist einerseits der Knackpunkt der Entwicklung dieser einzigartigen Fläche im Rheinischen Revier. Andererseits besteht genau darin jedoch die große Chance, dringend erforderliche Infrastrukturmaßnahmen im Kreis Heinsberg gemeinsam entscheidend voranzutreiben.“

Ulrich Schirowski, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungs-gesellschaft für den Kreis Heinsberg mbH: „Die Entwicklung der FSI bedeutet für den Kreis Heinsberg – angesichts einer latenten regionalen Gewerbe- und Industrieflächenknappheit - eine einzigartige Chance zur nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung, der Ansiedlung von bedeutsamen Unternehmen und der Schaffung von zukunftsorientierten Arbeitsplätzen. Dies darf aber nicht einseitig zu einer übermäßigen zusätzlichen verkehrlichen Belastung der Anwohner werden. Daher muss die Erschließung und Vermarktung schrittweise mit der Realisierung der erforderlichen Verkehrsinfrastrukturprojekte einhergehen.“

Wilfried Oellers, Bundestagsabgeordneter: „Die Sorgen der Bürger vor negativen Folgen in Bezug auf die Verkehrsbelastung sind bei uns angekommen und wir nehmen diese sehr ernst. Ein Verkehrsgutachten wird die Potenziale einer möglichst ortsdurchfahrtsfreien Straßenanbindung aufzeigen. Wichtig ist nun, dass die Entwicklungen und Entlastungen in alle Verkehrsrichtungen gemeinsam vorangetrieben werden.“

Thomas Schnelle, Landtagsabgeordneter: „Wir müssen mit einer klaren Kommunikation in der Planung für eine weitreichende Akzeptanz sorgen und die Anregungen der Bürgerschaft aufnehmen. Unabhängig davon, ob die FSI wie geplant entwickelt wird, muss es eine Entlastung der Ortschaften geben. Die Entwicklung der FSI erhöht nun unsere Argumente für einen zeitnahen Bau der erforderlichen Straßen.“

Bernd Krückel, Landtagsabgeordneter: „Viele Prozesse sollten zudem parallel laufen, um das Projekt voranzubringen. Solche Projekte brauchen einfach Zeit, jedoch sollte man versuchen, mit allem politischen Hochdruck Prozesse zu beschleunigen. Deswegen müssen wir jetzt mit aller Macht und auf allen Ebenen zusammen an einem Strang ziehen.“

Daniela Ritzerfeld, Bürgermeisterin Stadt Geilenkirchen: „Die Ortschaft Lindern insbesondere, aber auch die umliegenden Ortschaften, können nicht die Verkehrslast eines landesbedeutsamen Industriegebiets aufnehmen, daher muss die Lösung eine ortsdurchfahrtsfreie Anbindung an die Autobahnen sein.“ 

Kai Louis, Bürgermeister Stadt Heinsberg: „Für die Anwohner in den Randerath ist eine Ortsumgehung schon heute dringend notwendig um die enge Ortsdurchfahrt, von LKW und schweren landwirtschaftlichen Maschinen, zu entlasten.“

Bernd Jansen, Bürgermeister Stadt Hückelhoven: „Prioritär für die Hückelhovener Verkehrsentlastung ist die L364n, für die wir schon seit über 20 Jahren kämpfen. Das anhängige Gerichtsverfahren sollte so schnell wie möglich zu Ende geführt werden, damit der weitere Ausbau erfolgen kann. Dies ist eine wichtige Entlastung für Hückelhoven und Hilfarth und zugleich ein zentraler Baustein für die zukunftsorientierte Entwicklung der FSI.“